Bisso

Bisso ist ein kleines Dorf mitten im tropischen Regenwald von Kamerun. Circa 300 Menschen leben dort (darunter ungefähr 100 Erwachsene und 200 Kinder und Jugendliche). Dazu kommen noch um die 60 Ziegen, 100 Schweine, 80 Schafe und unzählige Hühner.

Das Leben in Bisso ist alles andere als leicht. Die Menschen leben vom Anbau von Maniok (Knollenpflanze, eine Art Kartoffel). Am Waldrand bauen sie noch vereinzelt Kakao, Kaffee, Erdnüsse, Süßkartoffeln, Palmen und verschiedene Gemüsesorten an. Die Frauen und Kinder des Dorfes verkaufen den spärlichen Ertrag ihrer Ernte auf dem Markt im 25 Kilometer entfernten Nkoteng.

Obwohl Bisso in einer der regenreichsten Regionen der Welt liegt, ist gutes Trinkwasser Mangelware. Es gibt eine Wasserquelle am Rande des Dorfes, doch sie liegt in einer 30 Meter tiefen Schlucht und die Kletterpartie hinab und hinauf ist gerade in der Regenzeit sehr gefährlich. Die Frauen und Kinder holen das Wasser stets aus dem nahe gelegenen Fluss. Das Wasser ist dreckig und nicht trinkbar - voller Erreger - die für verschiede Magen- und Darmerkrankungen verantwortlich sind.

Kamerun

Kamerun liegt in Zentralafrika am Atlantischen Ozean und hat über 19 Millionen Einwohner. Nachbarländer sind Nigeria, Tschad, Zentralafrikanische Republik, Republik Kongo (Brazzaville), Gabun und Äquatorialguinea. Fast die Hälfte der Bevölkerung ist unter 15 Jahre alt und nur vier Prozent über 65 Jahre alt. Viele Menschen in den Dörfern können nicht lesen und schreiben, obwohl es eine Schulpflicht gibt. 

Das Land ist reich an Bodenschätzen. Doch die Gewinne machen im Allgemeinen internationale Konzerne. Die Menschen im Land profitieren kaum davon. So bleibt Kamerun gemessen an seinem Reichtum ein armes Land. Die Abhängigkeit von der früheren Kolonialmacht Frankreich behindert zusätzlich die Entwicklung des Landes.

Gesichter

Marta Nkolo ist 44 Jahre alt. Sie ist Bäuerin und verkauft ihre Erträge auf dem Markt in der nächstgelegenen Stadt. Seit dem Projektstart in Bisso, im Sommer 2010, ist sie eine von zwei Projektleiterinnen. Sie kümmert sich um die Finanzen. "Es ist toll zu sehen, wie die Menschen im Dorf versuchen, etwas zu bewegen. Das ist nicht nur gut für Bisso, sondern auch für die ganze Region. Alle machen mit", erzählt sie. Das Mädchen ist froh über die neue Schule in Bisso. Bevor es die Schule gab, musste sie in einem Nachbardorf, das 25 Kilometer entfernt ist, zur Schule gehen. Sie musste mit den anderen Kindern des Dorfes von Sonntag bis Freitag auch dort übernachten. Der Weg war zu weit, um ihn täglich zu bewältigen. "Jetzt muss ich nicht mehr so lange ins andere Dorf, ohne meine Eltern. Das ist toll. Endlich haben wir eine Schule in unserem Dorf", freut sie sich.

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